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Mein Postament

Aktualisiert: 19. Nov. 2022

Für die Fälligkeit meines endgültigen Abstempelns

erteile ich postwendend folgende Postanweisungen:



Nach dem Abebben des postmortalen Schocks und der postamtlichen Bestätigung meiner traueranzeigepflichtigen Entwertung mögen meine sterblichen Überrestposten mittels Postkutsche ins zuständige Postlagerhaus überstellt werden.


Ein vor diesem postierter Postillion möge sodann auf dem güldenen Posthorn einen postmodernen Trauermarsch blasen. Auf dieses Postwertzeichen hinauf trete man sodann den letzten Postweg an.


Vier Postbeamte vom verlorenen Posten für verschollene Postsendungen sollen die Bahre (Gebühr bezahlt) tragen und das kreuzweise verschnürte Paket dem Kompostplatze zustellen. Ihnen folgen mögen die zahllosen Postleittragenden, welchselbige dem Anlass entsprechend in Postsack und Pottasche gehüllt sein sollten.


Vor der Postablage möge der apostolische Postoberoffizial in einer tröstlichen Ansprache meine postbezüglichen Verdienste postgebührend würdigen. Schließfachlich sollten meine irdischen Restposten endgültig aufgegeben und poste restante zu Posthumus kompostiert werden.

 

Post scriptum:

Sollte die bescheidene Summe auf meinem Postscheckkonto zur Abdeckung der Kompostierungskosten nicht ausreichen, so könnte die leidige Angelegenheit auch von einigen postbediensteten Maulwürfen (vulgo Postwürfen) oder auch von eilfertigen Postschnecken preisgünstig erledigt werden.

Der Postulator

 

Richard Weihs ist Autor, Musiker, Kabarettist und Lebenskünstler. Mehr über ihn


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