Der Autor und Künstler Richard Weihs lebt seit Jahren immer wieder auch am Semmering.
Der Standard 29. März 2021 Sascha Aumüller
Die Familie wurde dort wie viele andere jüdische Familien von den Nationalsozialisten enteignet. Nach dem Krieg kaufte der Vater das Grundstück zurück.
Weihs empfindet es als Bereicherung, dass in diesem Winter mehr junge Menschen auf den Semmering gekommen sind: "So etwas habe ich hier seit 50 Jahren nicht erlebt. Und wenn junge Leute das Gefühl haben, etwas selbst entdeckt zu haben, kommen sie vermutlich wieder", sagt er über die Nachhaltigkeit dieser Besuche.
Dennoch habe er Sorge, dass man sich am Semmering in der jüngeren Vergangenheit "auf Gedeih und Verderb" jenem ukrainischen Konsortium ausgeliefert habe, das dort bis heute wesentliche Teile der Infrastruktur besitze. Als der aktuell 64-jährige Weihs noch als Werbetexter für Niederösterreich-Tourismus tätig war, sei ihm bereits aufgefallen, wie sehr sich ein ehemaliger Direktor des Hotels Panhans klare Pläne für die Zukunft des Semmerings gewünscht habe.
Doch das ukrainische Konsortium, dem auch das Panhans gehört, habe wöchentlich seine Strategien geändert und immer neue, oft unerfüllbare Vorgaben gemacht. Und wie sieht es dort oben sonst so aus mit der Kontinuität?
Richard Weihs ist Autor, Musiker, Kabarettist und Lebenskünstler. Mehr über ihn
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