Die Zeitung „Der Standard“ brachte am 23. 11. 2024 anlässlich meiner Buchpräsentation einen Artikel über die Restaurierung meiner Breitensteiner Villa:
„Ich kenne den Ort schon seit meiner Kindheit. Das ist die Villa Waldesruh in Breitenstein, errichtet 1899. Ich bin oft mit den Eltern rausgekommen, meist im Sommer, zu Ostern, am Wochenende, und habe in dem abgewrackten Haus gespielt, Schule geschwänzt, irgendwelche Kriegsdinge aus dem Schutt herausgestöbert. Und gefroren! Was es hier kalt sein konnte zu Ostern! Ein paar Meter weiter stand noch eine riesige Ruine, die bis zum Zweiten Weltkrieg als Sanatorium genutzt wurde.
1975 haben wir die Villa verlassen, 25 Jahre lang stand das Haus leer und wurde von der Natur zurückerobert. Es waren komplizierte Eigentumsverhältnisse, und es hat viele Jahre gedauert, bis ich die letzten Erbschaften mit irgendwelchen Vierundzwanzigstel-Anteilen in Übersee ablösen konnte. Nachdem dann endlich alle Probleme gelöst waren, hat sich die Gemeinde eingebildet, mir noch weitere Probleme zu bereiten und die Umbaubewilligung hinauszuzögern. Sie wollten das Haus einfach loswerden und alles planiert haben. Weg mit der jüdischen Geschichte! Weg mit der Arisierung, die hier angeblich nie stattgefunden hat! Alles schön sauber machen!
Aber ich hatte ein dickes Fell. Ich wollte das Haus erhalten, und ich wollte um jeden Preis die Geschichte sichtbar belassen, den Raub 1938, die Arisierung, die Nutzung als NS-Kommandantur, die Restitution 1957 und die endgültige Rückgabe, die erst 1960 stattgefunden hat. In meinem neuen Buch Zertrümmerte Erinnerung am Semmering, das ich kommende Woche präsentieren werde, habe ich das ganz genau dokumentiert. Und ich bin froh, dass ich 2000, als die Sanierungsarbeiten begonnen haben, noch fit genug war, um so ein Kraftprojekt überhaupt zu derstemmen.“
Hier geht's zum ganzen Wohngespräch:
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